Vom Roboter, der keiner war

Piazza Pinocchio

Er war vor Golem und Frankenstein eines der ersten künstlichen Wesen, die literarisch erschaffen wurden: Pinocchio. Die Kinderausstellung Piazza Pinocchio mit dem toskanischen Dorfplatz ist dem tragisch-komischen Lügenbold gewidmet.

In den Häusern drum herum werden Grundthemen behandelt, Allegorien gleichsam für Wasser, Feuer oder Klang. Auf der Basis von Buchepisoden erhalten die Kinder während der Ausstellung die Gelegenheit, sich interaktiv mit Fragen um Gehorsam, Freiheit, Spiel, Arbeit und Abenteuer zu beschäftigen.

Vom Kind zum Erwachsenen

Die sieben Häuser repräsentieren die Erfahrungswelt, die ein Kind besuchen muss, um ein verantwortungsvoller Erwachsener zu werden. Diese Form der Initiation ist eine neue Interpretation von Pinocchios Episode im Bauch des Fisches, wo er sich entschliesst, fortan vernünftig zu sein, sprich: sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Pinocchios Leben widerspiegelt die Entwicklung jedes Kindes vom Stadium der Unbeschwertheit und der Phantasie hin zur Übernahme von Verantwortung.

Menschen können irren

Das vom Meister Gepetto gegen die Einsamkeit erschaffene Wesen emanzipiert sich zunehmend von seinem Schöpfer. Auch dies ist eine Parallele zur wachsenden Unabhängigkeit eines Kindes von seinen Eltern, aber auch zur technologischen Entwicklung der Gegenwart. Denn schliesslich sind es Menschen, die Leben definieren, etwa durch die Sterblichkeit. Aber Menschen können sich irren. Pinocchio, der kleine Holzroboter, durchlebt viele Entwicklungen – wie die Kinder, die sich in den Miniatur-Häusern mit diesem Thema auseinandersetzen. Auf ihre Weise landen ja auch sie früher oder später im Bauch eines grossen Fisches.

Arteplage
Neuchâtel

Besucherkapazität pro Tag
6'000

Total Besucher
877'930

Idee
Expo.02 (Cathy Karatchian)

Sponsor
Yamaha Musikinstrumente, Zürich www.yamaha.com

Konzept, Künstlerische Leitung, Szenografie
Roberto Masiero, Padua, Italien www.mcstudios.it
in Zusammenarbeit mit der Universität Padua, Italien www.uniod.it

Architektur
Luigi Snozzi, Groisman & Snozzi (Luigi Snozzi, Gustavo Groisman, Sabina Snozzi), Locarno www.snozzigroisman.com

Generalunternehmung Hülle
Blumer-Lehmann AG, Gossau www.lehmann-gruppe.ch

Sounddesign
Centro die Sonologia Computazionale dell'Università di Padova (Sergio Canazza; Komposition: Carlo de Pirro), Padua, Italien www.csc.dei.inipd.it

Monument
Sergio Camin, Italien www.sergiocamin.it

Generalunternehmung Innenausbau
Holtmann GmbH & Co.KG, Langenhagen, Deutschland www.holtmann.de

Projektleitung Expo.02
Bernard Stebler

Coaching Expo.02
Armin Heusser (Leitung)
Heidi Huber
Christelle Wick

Betriebsleitung Trilogie
Domenico Bernabei (Betriebsleiter)
Thomas Meissner (Betriebsleiter)
Frédérique Mouchet (stellvertretende Betriebsleiterin)
Christelle Wick (stellvertretende Betriebsleiterin)
Nikos Bühler (Assistenz Betriebsleitung)
Dörte Desarzens (Assistenz Betriebsleitung)
Emily Schofield (Assistenz Betriebsleitung)

Guides
Ashley Barnes, Marion Berger, Isabelle Heughebaert, Jonathan Frigeri, Juri Jaquemet, Alexandre Lanz, Ali Mezouar, Jacques Ngoi, Doris Pützschler, Martine Wanner 

Fotos: Pressedossier Piazza Pinocchio; DVD Generation.02; © Jürg Frei; © Archiv Frédérique Mouchet; © Eugen von Arb;  © Archiv Ralph Ammann